Click-Baiting

Aus Social-Media-ABC
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Der Begriff Click-Baiting wird im Deutschen auch als „Klickköder“ bezeichnet. Inhalte im Internet werden durch diese Technik mit besonders spektakulären Überschriften und Bildern versehen, um beim Leser Aufmerksamkeit zu erwecken. Ziel ist es viele Klicks zu generieren und somit die Werbeeinnahmen zu steigern. Das Problem hinter Click-Baiting ist dabei, dass die Erwartungen hinter diesen Bildern oder Überschriften nicht getroffen werden, es handelt sich dabei um ein reines Lockmanöver. Click-Baiting ist eine Täuschung des Lesers, allerdings in starker Abhängigkeit zu den individuellen Erwartungen bezüglich des Contents.

Diese Art Traffic zu generieren, sorge 2014 bei Medienmachern und Journalisten3 für großes Aufsehen.

Funktionsweise

Durch eine besonders interessant wirkende Überschrift eines Texts oder das Vorschaubild eines Videos wird das Interesse des Nutzers geweckt, ohne letztlich im Content viel über das Titelthema erfährt. Dabei werden häufig vage Aussagen wie „Sehen Sie selbst, was dann geschah“ oder „Sie werden völlig überrascht sein“ verwendet und gelten als besonders wirkungsvoll. Mit Anwendung dieser Technik entsteht beim Leser eine sogenannte „Neugierlücke“, seine Neugier ist geweckt. Befriedigt wird diese Neugierde jedoch nicht. Das Ziel des Verfassers, einen Klick zu generieren wird erreicht. Themen, welche Emotionen beim Leser wecken, finden dabei oft Verwendung.

Vor- und Nachteile

Ein Vorteil für den Ersteller von Click-Baiting Seiten ist der finanzielle Aspekt, da viele Klicks zu hohen Werbeeinnahmen führen. Nachteil dieser Technik ist, dass die Absprungrate enorm hoch ist und Leser nur sehr kurz auf diesen Inhalten bleiben, diese auch nur einmalig besuchen. Zudem verlieren Webseiten mit Click-Baiting-Inhalten schnell an Glaubwürdigkeit und bekommen ein negatives Image.

Verbreitung im Web und auf sozialen Netzwerken

Auf sozialen Netzwerken ist Click-Baiting weit verbreitet, da dort keine journalistischen Standards gelten und häufig emotional behaftete Themen aufkommen. 2016 kündigte Facebook bereits an, mit Hilfe von Algorithmen gegen Click-Baiting vorzugehen. Im Juni 2020 verschärfte auch Google seine Richtlinien in Sachen Werbung und verbietet seitdem Click-Baitings.9

Formen und Strategien

Click-Baitings tauchen in ganz unterschiedlichen Formen auf. Insgesamt lassen sich vier Formen unterscheiden10 :

  1. Das Wort Listicle setzt sich zusammen aus „List“ (Liste, Aufzählung) und „Article“ (Artikel, Beitrag) und ist eine Art Blogbeitrag. Anhang von ausgewählten und passenden Listicles können komplexere Sachverhalte in einzelne Abschnitte unterteilt werden, sodass das Lesen und Verstehen leichter erscheinen. Beispiel: „10 Dinge, die ein Social Media Manager wissen sollte.“
  2. Rhetorische Fragen sprechen den User gezielt an und sollen ein Gefühl von Verständnis und natürlich Aufmerksamkeit erwecken. Beispiel: „Wie gut kennen Sie sich mit Instagram aus?“
  3. Beim Forward Referencing (Vorwärtsverweis) werden die Überschriften absichtlich unklar formuliert, wodurch das Interesse, beziehungsweise die Neugier des Users geweckt werden soll. Die Überschrift verweist, wie der Name dieser Form bereits verrät, auf später im Text enthaltene Informationen. Beispiel: „Sie werden staunen, was Blogger alles können.“
  4. Thumbnails (Vorschaubilder) von Videos oder Beiträgen werden häufig lediglich als Köder eingesetzt, haben aber mit dem Inhalt des Videos oder Textes kaum etwas zu tun.

Einzelnachweise